Endlich, endlich ist bald Weihnachten. Doch halt. Vorher muss ich noch … und dann folgen unendlich viele Termine und Verpflichtungen. Geschenke müssen besorgt oder gebastelt werden, die Plätzchen gebacken, noch ich weiß nicht wie viele Weihnachtsfeiern, die besucht werden müssen, mit den Freunden oder der Familie auf den Weihnachtsmarkt gehen und der Baum, ja den Baum brauchen wir auch noch, oder? Oder in diesem Jahr mal kein Baum? Und die Arbeit muss auch noch vor Weihnachten fertig werden, die auf dem Schreibtisch liegt, damit ich Weihnachten ohne Gedanken daran feiern kann. Wobei, da fällt mir ein, das Weihnachtsessen. Was soll es da eigentlich geben? Bekomme ich jetzt noch eine Gans, ein Wild oder mache ich sowieso nur klassisch Kartoffelsalat und Würstchen an Heilig Abend, wenn die Familie kommt? Und überhaupt, kann ich die Familie zusammen einladen, gibt es dann nicht wieder Streit und alle sind froh, wenn sie wieder auseinander gehen können?
Stopp!
Es ist erst zweiter Advent. Zeit für Besinnung und innehalten und für einen Blick auf das, was wirklich zählt. „Ihr sollt euch aufrichten und euren Kopf heben, wenn das alles beginnt: Eure Erlösung kommt bald!“, sagt Jesus und malt zuvor die schlimmsten Schreckensszenarien auf. Und dann dieser Satz. Wie ein Keil schiebt er sich zwischen das Unheil, die Hektik, die Angst, die auch mich in den letzten Tagen und Monaten beschäftigen, und zwischen das, was mir Mut und Hoffnung gibt. All das Furchtbare wird enden. Ich darf aufatmen, innehalten und träumen. Meine Erlösung kommt bald. Egal ob mit oder ohne Kartoffelsalat und all dem anderen, was mich bis eben noch beschäftigt und in Panik oder Hektik versetzt hat. Meine Erlösung kommt bald. Ich darf erhobenen Hauptes gehen und mein Herz weit machen für diese Erlösung. Ich brauche nur etwas Geduld und dann ist es da, das Reich Gottes hier auf der Erde.