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08.04.2024 Kategorie: Wort

„Christus ist auferstanden,

er ist wahrhaftig auferstanden!“

Das ist der Jubelruf, in den Christinnen und Christen auf der ganzen Welt zu Ostern einstimmen. Das ist ein echtes Loblied auf das Leben. Ostern ist tiefster Grund von Hoffnung und Freude. Darum ist Ostern Festtag und Festessen und Freude und bunte Ostereier für die Kinder.

Aber wir feiern Ostern in einer sehr unfriedlichen Zeit. Wir haben die Bildern des Krieges in der Ukraine vor Augen. Wir feiern Ostern nach dem furchtbaren Angriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober und denken an die Opfer der israelischen Reaktion darauf. Ganz aktuell sind da die Nachrichten vom islamistischen Anschlag in Moskau mit so vielen Toten.

An Ostern muss sich zeigen, was der christliche Glaube wirklich wert ist, ob er zu halten vermag, weil er Grenzen überschreitet und ihn nicht einmal die Grenze des Todes mehr ins Wanken oder gar zum Absturz bringen kann. Niemand kann erklären, was da am Ostermorgen wirklich passiert ist. Aber Christen glauben daran, dass an Ostern Liebe und Hoffnung in die Welt gekommen sind.

Es ist die Hoffnung auf die Auferstehung der Toten. Alle Liebe, alle Hoffnungen schienen am Karfreitag mit Jesus am Kreuz gestorben zu sein. Aber dann dämmert der Morgen. Und Jesus ist unterwegs zu allen Orten, an denen die Menschen kein Licht sehen, keine Hoffnung mehr haben.

Dann ist da die Hoffnung auf Befreiung aus der Gewalt. Wenn Jesus von den Toten aufersteht wird alle Gewalt ein Ende haben. Ich hoffe, dass Menschen aufstehen gegen den Tod und für das Leben.

Und schließlich ist da die Hoffnung auf Versöhnung. Jesus hat überall zur Versöhnung eingeladen: Den verachteten Zöllner Zachäus; die Frau, die gesteinigt werden sollte, und viele mehr. Er hat ihnen Gott ins Herz gemalt als mütterlich barmherzigen Vater, der den Menschen entgegenkommt, sie in seine Arme schließt und sie an seiner Seite feiern lässt.

In dieser Hoffnung auf Auferstehung, auf Befreiung aus der Gewalt, auf Versöhnung – in dieser Hoffnung ist Christus jetzt schon da und mitten unter uns. Darum werde ich in meinen Kräften und Perspektiven, in meiner eigenen Zuversicht verwandelt. Ich werde die Hoffnungslosigkeit los. Deshalb ist es nicht Vertröstung auf ein besseres Jenseits, wenn Christinnen und Christen von der Auferstehung reden.

Denn Christus ist schon auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!

Ein fröhliches Osterfest – trotz allem – wünscht

Ihr Jens Höfel,
Propst in Bad Harzburg

Beitrag von Propst Jens Höfel