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16.08.2024 Kategorie: Wort

Mit Sicherheit!

Schön, wenn Sätze so anfangen und uns Sicherheitsgarantien geben wollen. Doch Worte allein schaffen noch nicht das Besagte, sondern wecken bestenfalls ein Sicherheitsgefühl! Zugleich aber auch unsere Bedenken, da wir ja wissen: sicher ist nichts sicher! Vollkommen auf der sicheren Seite zu sein ist illusorisch.

Gegenwärtig erleben wir einmal mehr Zeiten vieler Verunsicherungen. Da alle möglichen Bedrohungslagen zunehmen, ist heute nichts „leichter“ als wachsende Verunsicherung – längst angekommen in unserem Alltagserleben als Nervosität, Distanziertheit und Aggressivität in allen Formen des Miteinanders. Nach Tucholsky: Ist dir noch nicht aufgefallen, wieviel Frechheit durch Unsicherheit zu erklären ist? Kein Wunder also, dass Sicherheit als Höchstwert laut Umfragen stetig dominiert. Jede/r kann jederzeit Opfer werden und unsere Welt insgesamt allemal böse aus den Fugen geraten. Wir spüren wieder mehr denn je die Verletzungsgefahr unseres persönlichen und globalen Daseins!

Darum ist das auch viel mehr als eine harmlose Frage an uns selbst: was stärkt mich in meinen gesammelten Unsicherheiten, wo finde ich möglichst sicheren Halt!? So wie es diese Liedzeile ersehnt: Gib mir ein kleines bisschen Sicherheit in einer Welt, in der nichts sicher scheint.  Kann christlicher Glaube uns an diesem wunden Punkt stärken und echte Zusicherungen schenken? Oder müssen wir es bei dieser Ansicht belassen: Wir sind Gäste des Daseins, Reisende zwischen zwei Stationen. Wir müssen unsere Sicherheit in uns selbst suchen?

Box-Star Muhammad Ali nahm in der ersten Klasse eines Linien-Jets Platz. Einige Minuten vor dem Start bat die Stewardess ihn, seinen Sicherheitsgurt zu schließen. "Superman braucht keinen Sicherheitsgurt", antwortete Ali. Die Stewardess zögerte einen Augenblick. Dann erwiderte sie: "Superman braucht auch kein Flugzeug." Der Boxer musste lachen und schloss seinen Sicherheitsgurt. Auch der selbsternannte Größte wusste also, dass er externe Sicherung braucht und Gott bietet uns ewig Verunsicherten liebend gerne seine festen Hände, eine starke Schulter, seinen breiten Rücken und v.a. stets einen liebevollen Anblick an. Dies lässt natürlich die Unsicherheiten nicht einfach so verschwinden, aber ER steht mir zur Seite – das ist mal sicher! Wer wollte darauf verzichten?

Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn allein du, HERR, hilfst mir, dass ich sicher wohne. Ps 16,9 Immer wieder klingt das im Buch der Bücher glaubhaft an und stärkt mein Sicherheitsbedürfnis von Grund auf. Siehe, Gott ist mein Heil, ich bin sicher und fürchte mich nicht; denn Gott der HERR ist meine Stärke und mein Psalm und ist mein Heil. Jes 14,30 Gott sichert sich selbst mir zu, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Das ist für mich das große Plus, das „große Stückchen“ Sicherheit, das den Unterschied in einer schwankenden Welt ausmacht. Du schenkst mir Zuflucht wie eine sichere Burg! Mein Gott, dir gehört mein ganzes Vertrauen! Psalm 91,2 Schon oft hat sich mir das bewahrheitet, was für Gott eben erst recht stimmt: einen sicheren Freund erkennt man in unsicherer Lage!
 

Beitrag von Pfarrer Dirk Westphal