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18.08.2022 Kategorie: Wort

Salz sein

Eine Rolle mit Tattoos wandert in die Schultüte. Damit der kleine Junge seine Träume sicher bei sich tragen kann. Ein Piratenabziehbild auf der Hand erinnert an wilde Abenteuerreisen. Ein Dinosaurier auf dem Arm ist das Eintrittstor in das Urzeitreich der Giganten. In der Schule wird vieles andere spannend. Neue Freunde und die Welt der Buchstaben und Zahlen zum Beispiel. Doch auch Notendurchschnitte, Konflikte, verpasste Chancen regieren dort über Gedanken und Gefühle. Die Einschulungs-Tattoos erinnern sichtbar an das, was im Herzen schlummert. Was seinen Träger antreibt und zu einem besonderen Menschen macht.

Bad Harzburg feiert an diesem Wochenende das Salz- und Lichterfest. Ein Fest für die Stadt und viele Gäste. Mit Sommerleichtigkeit, bodenständiger Freude und einem Hauch von Weltoffenheit - wenn alles passt. Das Fest reiht sich ein in die Kette der Events in der Region. Der Ursprung allerdings ist etwas Besonderes, er geht zurück auf die Entdeckung  einer Salzquelle vor über 400 Jahren. Der Schatz der Natur wurde mit zeitgemäß neuer Technik nutzbar gemacht, weil einige Wenige klug die Zeichen der Zeit zu lesen wussten. Sie fanden Wege, ihre Träume Wirklichkeit werden zulassen. Aus einer verschlafenen Waldsiedlung entwickelte sich eine Kurstadt mit vielen Möglichkeiten. Im Fest spiegelt sich auch ein Bild der Stadt, wie sie sein könnte.


"Ihr seid das Salz der Erde", sagt Jesus und malt damit ein nachhaltiges Bild aufs Herz. Salz: ein wertvoller Grundstoff des Lebens, schon eine Prise macht einen Unterschied. Salz sein: es ist gut, sich zu unterscheiden und Würze ins Zusammenleben zu streuen. Durch Gedanken, Sätze und Taten, die an die Träume vom erfüllten, freien Leben erinnern. Für Menschen, Natur, die ganze Welt. Das kann jedes Schulkind tun, erst recht jeder Erwachsene. In Bad Harzburg. Und überall in dieser weiten, manchmal grausamen und oft so schönen Welt.

 

Beitrag von Pfarrerin Petra Rau