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23.01.2020 Kategorie: Wort

Was ist jetzt mit Weihnachten?

Was ist jetzt eigentlich mit dem ganzen Weihnachten?

Einen Monat ist es her. Im Schnellzeitalter also fast schon eine Ewigkeit. Für manche geht es nun schon stramm auf Fasching, Karneval und Ostern zu.

Monatelang überschlagen sich die Medien mit Ratschlägen was man nicht alles schenken könnte und welcher Hit zum Fest gehöre und wie man die Zeit mit seine Familie überlebt. Youtube-Tutorials geben Auskunft wie der Baum auszusehen hat und welche kreativen Möglichkeiten vorhanden sind um Wohnung und Vorgarten in ein Weihnachtswunderland zu verwandeln. Dazu die Werbung, die sich ebenso in weihnachtlicher Harmonie zu befinden scheint. Ungeachtet aller Probleme die wir haben, ist dies dann ein kurzer Augenblick im Jahr an dem alles egal ist, weil: Es ist ja bald Weihnachten.

Diesen Satz höre ich wie eine Rechtfertigung für alles, für das man sonst Argumente finden müsste. Ein Mach-Allrounder und eine Entschuldigung zugleich. Und heute ist alles wieder verschwunden.

Dabei ist Weihnachten eigentlich kein Tag oder zeitlich begrenzt, sondern mehr ein Zustand. Schließlich feiern wir die Geburt Jesu. Also die Geburt eines Kindes, dass uns was zu sagen haben wird. Auch einen Monat später noch.

Seine Botschaft könnte heute vielleicht so lauten: Ihr seid geliebt! Damit ihr das begreift hat mich Gott zu euch gesendet. Ihr müsst euch nicht gegenseitig bekriegen, verletzen, übervorteilen oder ausnutzen. Es bringt nichts als noch mehr Leid in diese Welt, die an einem Ende verbrennt, am anderen durch Lug und Trug zerbricht, während Dürre, Missernten und neue Krankheiten den Tod anpreisen.

Liebe Leserinnen und Leser,

ich wünsche mir ein Weihnachtswunderland in dem wir das überwunden haben. Wo ich den anderen mitten im Sommer sehe und merke: In mir ist Weihnachten und aktiv werde, dass es andernorts auch werden kann.

Beitrag von Pfarrer Martin Widiger