Es ist genug! Es reicht!
Gefühlt wird es aber immer noch schlimmer: persönliche Schicksalsschläge, der Klimawandel, eine nicht enden wollende Pandemie, jetzt der Krieg in der Ukraine…
Es ist genug. Diese drei Worte soll einst der Prophet Elia gesagt haben. Müde vom Konflikt mit der politischen Führung, müde vom Kampf flieht er, müde davon, wie diese Welt ist, müde vor Enttäuschung und Angst. „Es ist genug.“ Elia bittet: „So nimm nun, HERR, meine Seele.“
Thomas Böhme weist darauf hin, dass es manchmal notwendig ist, mit einem Seufzer, mit einem „Es ist genug“ niederzusinken. Das Leben kann müde machen. Und es kann nottun, sich dieses einzugestehen.
Müde werde auch ich, wenn ich sehe, was auf dieser Welt geschieht. Es ist genug des Leidens, der Gewalt, des Hungers in dieser Welt. Es ist genug Unrecht, das Menschen zugefügt wird.
Und es gibt noch eine andere Seite, eine nicht weniger schmerzhafte. Elia spricht es aus: „Es ist genug, so nimm nun, HERR, meine Seele; ich bin nicht besser als meine Väter.“
Ich bin nicht besser als meine Väter. Dabei wollte ich es doch anders, besser machen. Was ist von diesem Vorhaben geblieben? Wo sind meine Ideale, meine Wünsche, meine Hoffnungen hin? Was habe ich erreicht, vor allem aber: Was habe ich alles nicht erreicht? Auch die Einsicht in das eigene Unvermögen kann ermüden.
Um Welt- und Lebensmüdigkeit zu überwinden, braucht es einen belebenden Impuls, eine Berührung von jemand anderem, gute Worte, die mich erreichen. Es braucht jemanden, der Nahrung gibt, auch geistige, um wieder zu Kräften zu kommen. Nicht, um uns einfach nur auf die Beine zu bringen, sondern weil wir gebraucht werden, jede und jeder von uns - mit unseren kleinen oder größeren Kräften und Möglichkeiten.
Lassen wir uns vom Hauch Gottes aufrichten und ermutigen für das, was vor uns liegt?!