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07.03.2025 Kategorie: Wort

Wir könn(t)en anders

Was ändert sich schon groß mit Karfreitag und Ostern? So könnte fragen, wer nicht mehr weiß, auf was die nun begonnene Passionszeit vorbereiten will. Der Wochenspruch für den morgigen Sonntag Invokavit beschreibt es sehr drastisch: „Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.“ (1. Johannesbrief 3,8) So sprechen wir heutzutage nicht mehr und würden, was damit gemeint ist, anders ausdrücken. Immerhin ist es durchaus ein Thema auch der (Post)Moderne. Die Starwars-Saga kreist letztlich um nichts anderes als um den andauernden Kampf der guten Macht gegen die „dunkle Seite der Macht“. In der Tat geht es in dem, was Jesus Christus gelebt, erlitten und erfahren hat, um nichts weniger als den Sieg der göttlichen Liebe über alles Widergöttliche. Auch in uns soll diese Liebe siegen und so alles zurückdrängen, was wir aus Eigennutz und Selbstverliebtheit zum Schaden anderer anrichten. Denn da liegt ja die Quelle allen Übels dieser Welt, gerade auch angesichts der aktuellen politischen Globalsituation: von Egoismus und Selbstverliebtheit zerfressene Machtpolitiker stürzen die Welt wieder in ungeahnte und lange nicht erlebte Angstzustände. Opfer werden öffentlich zu Tätern gemacht, welch eine teuflische Strategie. Werke des Teufels? Die sind uns also wahrhaftig nicht fremd. Nur dass der Teufel kein externes fremdes Körperwesen ist, gar mit Hörnern und Dreizack bewaffnet, sondern bekanntlich im Detail steckt und somit auch in uns selbst. Er ist jene Kraft, die uns aus welchen Gründen auch immer dazu bringt, allein um sich selbst zu kreisen und dem Spaßtrieb zu folgen anstatt so wie Jesus Christus wirklich alles von Gott zu erbitten und zu empfangen. Gott, der uns doch unser Leben geschenkt hat, spielt überhaupt keine Rolle für uns, wenn sich die ganze Welt bitte ganz alleine um das eigene Ich drehen soll. Für das tiefste Gottvertrauen hat Jesus den Tod am Kreuz hingenommen und ertragen. Doch da siegte letztlich nicht der Teufel, sondern Gottes liebende und schöpferische Macht, die sogar noch viel stärker ist als der irdische Tod. Auferstehung! Das Teuflische in uns muss nicht mehr herrschen. Wir könn(t)en anders!

Beitrag von Pfarrer Martin Fiedler