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05.05.2023 Kategorie: Wort

Cantayo senor: Ich sing dir mein Lied!

Gott mag Musik, er ist ein Musikliebhaber: davon gehen zumindest Menschen aus, die diesbezüglich in der Bibel von ihren Gotteserfahrungen erzählen. Deswegen wird zu seinen Ehren musiziert und gesungen. Mit Harfe und Zither, mit Flötenspiel und Saiteninstrumenten, mit Pauken und Hörnerschall. Mit Gesang, mit den Stimmen aller Lebewesen. „Alles, was atmet, lobe den Herrn! Halleluja!“, heißt es im Psalter.

Gott mag Musik. Doch welche mag er? Mag er es flott und dynamisch oder leise und besinnlich? Steht er auf Klassik, Pop oder Rock, Blues oder Soul? Auf Gospel oder Rap? Liebt er komplizierte Tonfolgen und Rhythmen oder mag er es eher einfach und eingängig? Welche Instrumente bevorzugt er? Orgel oder E-Gitarre? Trompete oder Klarinette? Oder hat er am liebsten immer ein großes Orchester mit Chor?

Mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden haben wir in den letzten Jahren wieder und gerade auch am vergangenen Mittwoch mit den Kolleginnen und Kollegen des Kirchenkreises Halberstadt voller Freude Worte von Fritz Baltruweit gesungen: Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben. Die Töne, den Klang hast du mir gegeben von Wachsen und Werden, von Himmel und Erde, du Quelle des Lebens, dir sing ich mein Lied. Den Rhythmus, den Schwung … Die Tonart, den Takt … Die Höhen, die Tiefen ... Die Töne, den Klang hast du mir gegeben von Zeichen der Hoffnung auf steinigen Wegen du Zukunft des Lebens. Dir sing ich mein Lied.

Jede singt ihr Lied, jeder die eigene Melodie. Und darin klingt unverwechselbar, was uns und unser Leben ausmacht. Musik prägt uns. Höre ich eine bestimmte Melodie, so steigen unmittelbar Erinnerungen auf an einen einzigartigen Moment mit besonderen Menschen – für immer untrennbar mit diesen Klängen verbunden. Für viele von uns, ist es überlebenswichtig, dass andere mitschwingen, unsere Stimmen sich im gemeinsamen Klang vereinen. Gerade in den Zeiten der Pandemie wurde das gemeinsame Singen schmerzlich vermisst. Wie schön, dass wir wieder Konzerte und Festivals besuchen können, dass unsere Chöre wieder proben und auftreten können, dass wir wieder singen können, ob allein unter oder Dusche oder gemeinsam mit wem auch immer wir zusammen sind. Im Singen können wir uns selbst vergewissern und dass Gott uns trägt zu allen Zeiten unseres Lebens. Lasst uns singen von Nähe, die heil macht – denn: wir können dich finden, du Wunder des Lebens. Dir sing ich mein Lied.

Beitrag von Pfarrerin Dagmar Hinzpeter