„In rechter Ordnung lerne Jesu Passion“
„Was willst du mir mit diesem Rätselsatz sagen?“
So beginnt ein Gespräch während eines Spaziergangs in der Frühlingssonne. In Covid-19-Zeiten haben manche reichlich Zeit, auch dafür, erst scheinbar merkwürdigen Einfällen gemeinsam nachzugehen.
Die beiden Gesprächspartner tauschen sich aus, dass der Satz eine Eselsbrücke ist. Ein Merksatz, der die Namen der Sonntage der Passionszeit erinnert. Jeder Anfangsbuchstabe steht für einen Namen, der wiederum das erste Wort eines Sonntagspsalms ist. Der gibt der Folgewoche ein eigenes Thema. Insgesamt wird damit ein sehr durchdachter Stationenweg durch die Zeit vor Ostern beschrieben.
„Warum trabte der Esel ausgerechnet heute durch deine Gedanken?“
„Vermutlich, weil morgen am Palmsonntag der Einzug Jesu in Jerusalem Thema ist. Jesus reitet auf einem Esel in die Stadt Gottes.“
„Die Menschen jubeln ihm begeistert zu mit „Hosianna“-Rufen. Einige Tage später schreien sie: „Kreuzige ihn“.“
Das Gespräch wendet sich der Frage zu, wie allgemeine Hoffnungsparolen und persönliche Zuversicht voneinander abweichen können. Wie in der Person Jesu beides sich immer neu spiegelt. Der allgemein erwartete Welten-Glanz des Palmsonntags wird zu Karfreitag schwer enttäuscht durch das Elend einsamen qualvollen Sterbens. Welche Hoffnung sich darin birgt, welch großartige, weltenverändernde jubelnde Hoffnungsfreude, zeigt sich nur im Abstand zu allem, was Menschen für möglich halten.
„Der Menschensohn muss erhöht werden, auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.“ (Johannesevangelium 3,14b.15)
Eine von Gott inspirierte Person beschreibt so den Weg Jesu. Der Satz klingt fast rätselhaft. Für Eingeweihte zeichnet er nach, wie man heil durch das Leben gehen kann, auch wenn es sich wie jetzt in der Covid-19-Zeit von seiner wenig glanzvollen, sogar lebensgefährlichen Seite zeigt. Er führt über die Brücke des Vertrauens.

