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18.09.2025 Kategorie: Wort

Der Brückenschlag

Sommer, Sonne, Sonnenschein, Sandalen, leichte, luftdurchlässige Kleidung auf der Haut, nichts, was mich einengt. Fröhlichkeit und Freude. Da ist nichts, was mich betrüben könnte. Der Sommer bedeutet für mich all dies. Ein Gefühl von „alles ist leicht und ich bin frei“.

Dieses Wochenende sind diese letzten Sommertage. Und als ich dies schreibe, sieht es wirklich so aus, als sollte der Sommer zumindest am Freitag und Samstag nochmal alles geben. Sein Letztes aus sich rausholen. Noch mal fast an die 30°C-Marke herankommen. Als wollte er sich nochmal von seiner besten Seite zeigen, bevor er sich dann wieder verabschiedet und dem Herbst den Weg freimacht.

Obwohl ich in den letzten Tagen schon das Gefühl hatte, der Herbst hat bereits die Oberhand erhalten, konnte den Sommer schon an die Seite drängen. Hat schon mal gezeigt, dass er jetzt dran ist mit seinem Regenwetter, den Stürmen und auch den Sonnenstrahlen. Und so richtig entscheiden konnte er sich wohl nicht, was ihn hauptsächlich beherrschen soll. Denn oft kamen Regen und Sonne zusammen. Und dann kam häufig eines zum Vorschein: der Regenbogen. Als wollte da einer den Streit schlichten, setzte er sich dazwischen. Oder er wurde dazwischengesetzt. Ein Zeichen, dass all das sein darf. Das Grummelige, Ungemütliche, genauso wie das Warme, Schöne, Wohlige.

Das ist doch wie in meinem Leben. Da kämpfen auch die Gefühle in mir. Da gibt es die Regenmomente und die Sonnenmomente. Und nicht immer ist klar, welches gerade die Oberhand hat. Manchmal überlappen sie sich, so wie der Regen und die Sonne in den letzten Tagen. Und dann gibt es da einen, der versucht all das aufzufangen. Zu tragen das Schwere und zu beleuchten das Schöne. Da dürfen alle Farben dabei sein. Das Violett, das Blau, das Grün, das Gelb, das Orange, das Rot. Und jede Farbe steht für ein anderes Gefühl für ein anderes Ereignis in meinem Leben. Und dann sind sie verbunden, sie gehören zusammen. Gott verbindet all das. Und er hält und trägt es mit mir gemeinsam und freut sich mit mir und schmeißt den Bogen an den Himmel, der Zeichen dafür ist. Gott spricht: „Ich bin bei dir.“

Was für ein wunderbares Geschenk. Gerade jetzt im Übergang von Sommer und Herbst, im Umbruch der Jahreszeiten.

Und darum möchte ich sagen: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!“ (Psalm 103,2)

Beitrag von Pfarrerin Sandra Jang