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20.08.2025 Kategorie: Wort

Salz der Erde

An diesem Wochenende wird bei uns in Bad Harzburg groß gefeiert – Salz- und Lichterfest! Als im Jahr 1569 die Saline Juliushall begründet wurde, hat Herzog Julius festgelegt, dass in Harzburg jedes Jahr im August Gott in einem Gottesdienst für das Salz zu danken ist. Daraus hat sich das größte Fest in der Stadt entwickelt. Der Salz-Gottesdienst am Sonntag gehört dazu. Viele Menschen kommen bei gutem Wetter im Badepark zusammen.

„Ihr seid das Salz der Erde.“ – so bezeichnet Jesus in der Bergpredigt die Menschen, die an ihn glauben. Das sind die, die die Erde erst zu dem machen, wozu sie eigentlich gedacht ist, so dass Gott sagt: Siehe, es ist sehr gut. Salz gibt Würze und Geschmack, es macht haltbar. Salz in einer Wunde kann auch reinigen und desinfizieren. So sollen wir Christinnen und Christen sein, so wünsche ich mir die Kirche: Würze im faden Einheitsbrei; nachhaltig die Schöpfung bewahrend; helfend und reinigend, wo Hilfe gebraucht wird.

„Ihr seid das Salz der Erde.“ Das sind Worte, die man nicht über sich selbst sagen kann. Man kann sie sich nur sagen lassen. Jesus sagt sie uns. Jedem einzelnen. Jeder einzelnen. Ihr seid wertvoll, hilfreich und nützlich. Ihr seid unverzichtbar. Ich will auf Euch nicht verzichten! Salz, das ist Würzen. Es kitzelt oft den Geschmack des eigentlichen Essens hervor. Eine Kartoffel mit einer Prise Salz wird zu einer Geschmacksexplosion. Ein Steak mit einer Prise Salz –eine Köstlichkeit. Salz kitzelt das heraus, was eigentlich schon in dem Gemüse oder dem Fleisch drin steckt.

„Ihr seid das Salz der Erde.“ Jesus will nicht, dass wir uns der Welt verweigern, uns ängstlich für das Jenseits aufsparen. Hier in der Welt braucht er uns. Mittendrin sollen wir unsere Wirkung entfalten, uns allem, was uns begegnet, aufgeschlossen und freimütig zuwenden, bereit sein, die Welt mit seiner Botschaft zu würzen, bis man seine Liebe herausschmeckt. Salz sollen wir sein, nicht gefällige Süße, nicht fade und anbiedernd, sondern kraftvoll und klar, herzhaft und anregend.

Beitrag von Propst Jens Höfel